18.03.11 Angewandte Rippenforensik

Heute Rippenforensik betrieben: Nach der grafischen Verfremdung eines schönen Fotos der Heinkel-Flotte in Staaken sind Rippen-Konturen herauszuarbeiten. Den verfremdeten Bild-Ausschnitt in Rhino als Hintergrund geladen und die sichtbaren Rippenstrukturen nachgezeichnet, bzw. ergänzt. Die zwei Bilder veranschaulichen dies. Dabei bedeutet:

Grün: erkanntes (Rippen-)Profil, Braun: ergänztes Profil, Blau: Angenommene Begrenzung Bauteil .

Es scheint, dass ein Buchstabe der Beschriftung ca. 3 Rippenfelder (= 4 Rippen) breit ist. (Anklicken für großes Bild. Am Besten mit der rechten Maustaste ‘Bild speichern’, und dann beide Bilder abwechselnd betrachten. Vielleicht fällt dem Einen oder Anderen noch ein Detail auf, das die Rippenanzahl beeinflussen könnte…)

Zusammengefasst komme ich zu folgendem Schluss: Ausgehend von der Innenflügellänge von 2250 mm, ermittelten 16 Rippen und der Annahme, das rechts und links der Klappenscharniere jeweils eine Rippe saß (eigentlich also insgesamt 18 Rippen) ergibt sich ein genereller Rippenabstand von 150 mm. Diese Systematik fortsetzend, ergäbe sich am Außenflügel bei einer Länge der Vorflügel von 1750 mm eine Rippenanzahl von weiteren 12. Dies deckt sich recht gut mit dem Foto. Bis also weitere Erkenntnisse vorliegen, wird die Rippenlage in der Konstruktionsdatei entsprechend geändert. Weil dadurch aber die Rippensätze außerhalb des inneren Scharniers versetzt werden müssen, um einen gleichmäßigen Abstand zu erreichen, ergibt ich dort als Maß für den Abstand 143,75 mm. Zur Vereinfachung des späteren Baus, wurde das Maß nicht auf der Projektionsebene eingezeichnet, sondern entlang der Achse des Flügels. Auf ein Mal passt auch die Anzahl genau auf die Länge des Flügels. Am 15.02. hatte ich erwogen, dass die Rippen, die die Klappen-Scharniere einfassen, eine lichte Weite von 50 mm haben sollen. Wenn ich allerdings in den Fotos nachmesse, kommen da eher 90 – 100 mm lichte Weite, zumindest bei den Landeklappen-Scharnieren zusammen. Ich habe mich für 100 mm entschieden, weil dann die inneren Rippen genau im Abstand von 150mm laufen können, außerdem ein engerer Abstand auch auf dem Rippenbild nicht nachweisbar ist. Also werden die entsprechenden Rippen im Abstand von jew. 50 mm gesetzt (jew. rechts und links der Scharnierposition).
Die Scharnierbreite des Querruders ist nicht so einfach zu bestimmen. Auf dem Steilstartbild,

, anhand dessen die Lage der Scharniere festgelegt wurde, ist es ca. 5 cm breit. Auf dem Bild der abgestellten D-2305, das die Oberseite des Querruders zeigt, eher 8 cm.. Als Analogie bietet sich an, die entsprechende Ausführung bei der Heinkel 70 zu studieren: Dieses Flugzeug wurde im selben Jahr, von denselben Konstrukteuren Siegfried und Walter Günther gezeichnet.

So sieht die Rippenlage momentan im 3D-Programm aus:

hier ist wieder die aktuelle 3dm-Datei, hier die 3dm-Datei zur Rippenforensik.

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